Vater Mundlos – verzweifeltes Leugnen
Die Beweisaufnahme diese Woche konzentriert sich auf den Vater von Uwe Mundlos. Darüber hinaus soll am Freitag eine Videovernehmung mit einer alten Dame stattfinden, die sich im Haus in der Frühlingsstraße befand, als Zschäpe dieses anzündete. Ursprünglich sollte am Freitag die am 22.11.2013 begonnene Vernehmung des THS-Aktivisten André Kapke fortgesetzt werden, eines der engsten Vertrauten von Zschäpe, Mundlos, Böhnhardt, Gerlach und Wohlleben. Diese Zeugenvernehmung wurde nun in das kommende Jahr verschoben
Die Vernehmung des Dr. Mundlos, der zuletzt im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss in Thüringen ausgesagt hatte, gestaltet sich äußerst schwierig. Schon früh gerät er hart mit dem Vorsitzenden Richter Götzl aneinander, weil der nur seine Fragen beantwortet haben will und versucht, vortragsähnliche Ausführungen des Zeugen abzuwürgen. Die Szene gipfelt in dem Ausruf von Vater Mundlos „Sie sind ein Klugsch…“.
Vater Mundlos bemüht sich verzweifelt, jede Schuld und Verantwortung von seinem Sohn und seiner Familie abzuwehren. Sein Sohn sei nur durch den Kontakt zu V-Leuten des Verfassungsschutzes und zu Uwe Böhnhardt nach rechts geraten. Er selbst habe alles ihm Mögliche getan, seinen Sohn von dessen Weg wegzuholen. Die Staatsanwaltschaft habe „die Drei“ zu Unrecht verfolgt, daher seien diese in den Untergrund gegangen. Auch die Verantwortung für das weitere Geschehen verortet er bei staatlichen Stellen und fordert mehrfach die Bundesanwaltschaft auf, das staatliche Handeln in die Beweisaufnahme einzubeziehen.
Nachdem Vater Mundlos gegenüber den Opfern des NSU betont, er sei ebenfalls an einer vollständigen Aufklärung „des Ganzen“ interessiert und „das deutsche Volk“ habe einen Anspruch auf vollständige Aufklärung, beendet der Vorsitzende entnervt die Befragung für den heutigen Tag.
Die Befragung wird morgen fortgesetzt.