03.03.2016

Weitere ZeugInnen zu den brutalen Banküberfällen des NSU

Heute sagten mehrere ZeugInnen zu den Banküberfällen des NSU aus, diesmal zu drei Überfällen auf Sparkassen in Chemnitz in den Jahren 2004 und 2005. Auch hier zeigte sich das altbekannte Bild, insbesondere das extrem brutale Auftreten der inzwischen mit Pistole und „pumpgun“ bewaffneten Mundlos und Böhnhardt – diese bedrohten Bankangestellte durchgängig aus nächster Nähe mit Waffen, schlugen ihnen mit dem Gewehrschaft auf den Kopf, zertrümmerten Mobiliar, im letzten Fall zeigte sogar einer von ihnen eine Handgranate vor und drohte, diese zu zünden, wenn nicht weiteres Geld herausgegeben wird.

Wenig überraschend also, dass viele der Angestellten und KundInnen noch heute merkliche psychische Spuren davongetragen haben – eine Kundin berichtete, dass sie seit 2004 nie wieder eine Sparkassenfiliale betreten habe, mehreren Angestellten kamen im Gerichtssaal die Tränen, weil durch die Ladung und die Vernehmung die „vergrabenen“ Erinnerungen an die damaligen Ereignisse wieder hochkamen.

Zum Abschluss verkündete der Vorsitzende, dass am kommenden Mittwoch, dem 9.3.2016, der Angeklagte Carsten Schultze Gelegenheit haben soll, weitere Angaben zu machen, und dass Zschäpe nun nicht nur der Bild-Zeitung, sondern auch dem Gericht gegenüber angegeben hat, sie werde am 16.3.2016 weitere Antworten verlesen lassen. Der Verhandlungstermin für den nächsten Donnerstag, den 10.03.2016, wurde abgesetzt.