Zum Beschleunigungsgebot und: Bankräuber sprachen „Sächsisch“
Der heutige Hauptverhandlungstag startete mit deutlicher Verspätung, und endete mit einem rekordverdächtigen Vernehmungsspurt – leider ohne wirkliches Ergebnis.
Der Angeklagte Gerlach hatte den Verhandlungstag vergessen und reiste erst im Laufe des Tages an. Der Beginn der Verhandlung wurde daher um 9.30 auf 15.30 verschoben. Richter Götzl teilte mit, wegen des Beschleunigungsgebotes wolle er ab 15.30 Uhr noch verhandeln. Ab 16.30 ging es dann endlich los. Und tatsächlich befragte Götzl einen Polizeibeamten, der die Anmietung von PKW und Wohnmobilen durch den NSU untersucht hatte, sowie verschiedene Zeugen zweier Banküberfälle in Stralsund am 07.11.2006 und 18.01.2007. Diese Befragungen konnten in aller Eile erledigt werden. Ergebnis: zwei maskierte Personen betraten die Bank, schossen in die Decke, nahmen das Geld und verschwanden.
Besonderheit: sie sprachen sächsisch. Vermutlich ist jede südostdeutsche Mundart für Mecklenburger „sächsisch“, aber für solche Nachfragen blieb dem Vorsitzenden keine Zeit.
Immerhin: eine Bankangestellte beschrieb die in der Bank verwendeten Geldbanderolen so genau, dass eine Zuordnung von beim Trio gefundenen Banderolen möglich sein wird.