21.01.2016

Weitere sinnlose Befangenheitsanträge der Verteidigung Wohlleben – und weitere nichtssagende und unglaubhafte Angaben der Angeklagten Zschäpe

Heute wurden – neben den Aussagen zweier BKA-ErmittlerInnen – v.a. die schriftlichen Antworten der Verteidigung Zschäpe auf die Fragen des Gerichts erwartet.

Darauf mussten aber die Beteiligten erneut lange warten: Die Verteidigung Wohlleben beantragte mehrfach längere Unterbrechungen, um dann erst einen sinnlosen Befangenheitsantrag gegen den Vorsitzenden anzubringen – der hatte ein kurzes Wortgefecht mit Verteidiger Nahrath gehabt, an dessen Ende Nahrath beleidigt angekündigt hatte, dann halt nichts zu sagen. Es folgte ein weiterer Befangenheitsantrag gegen eine beisitzende Richterin – diese hätte bei der Verlesung des ersten Antrags den Mund verzogen, so die Begründung für diesen zweiten, ebenso offensichtlich unbegründeten Antrag.Das Gericht setzte die Verhandlung für heute fort, schickte allerdings die beiden ZeugInnen nach Hause und kündigte auch an, weitere Fragen des Gerichts und der Beteiligten sollten auf die nächste Woche verschoben werden. Heute wurden nur die Antworten der Verteidigung Zschäpe auf die Fragen des Gerichts verlesen.

Auch in diesen stellte sich Zschäpe als Opfer der Situation und der beiden Uwes dar, die mit den Morden und Sprengstoffanschlägen gar nichts zu tun gehabt hätte. Dies begann bereits mit der Antwort auf die Frage nach ihrem Alkoholkonsum – sie habe fast täglich Alkohol getrunken, um die Situation des Untertauchens zu ertragen. Auch die übrigen Fragen des Gerichts beantwortete sie in ähnlicher Weise – alle Taten seien allein von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt begangen worden, sie habe nichts damit zu tun gehabt, habe versucht, sie von den Taten abzubringen, habe sich von den beiden Männern abhängig gefühlt.

Zschäpe machte auch Angaben zu den UnterstützerInnen des NSU – und nannte dabei ausschließlich Personen, deren Unterstützung ohnehin schon nachgewiesen ist. So fehlt in der Liste der von der Verteidigung Zschäpe genannten Personen sogar Ralf Wohlleben, obwohl dieser selbst zugegeben hat, Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe unterstützt zu haben. Zschäpe versuchte insbesondere, Susan Eminger zu schützen – so behauptete sie etwa, die Kleidung von Susan Eminger, die Zschäpe bei der Festnahme trug, sei ihr nicht von Susan, sondern von André Eminger übergeben worden.