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12.05.2015

Mehr zu den Raubtaten, und zur Ideologie von Mundlos und Zschäpe

Heute Vormittag sagte zunächst der Jugendfreund von Uwe Mundlos weiter aus – zu seiner bisherigen Aussage vgl. den Bericht vom 15.04.2015. Er berichtete viel zur Gewalttätigkeit der Nazi-Szene, u.a. über einen brutalen Angriff auf jemanden, der „nicht ins Bild passte“, und von einer Schlägerei, bei der Beate Zschäpe jemand mit einem Glas schlug. Bei Mundlos habe er diverse Waffen gesehen, u.a. eine Armbrust, Messer und wohl auch eine Gaspistole.
Aus seiner Aussage ergab sich auch, dass die Drei ihre Straftaten in Jena und die Reaktion staatlicher Stellen richtig einzuordnen wussten – Zschäpe schaute sich häufig um, ob die Polizei sie verfolge, schrieb sich die Kennzeichen von Zivilfahrzeugen der Polizei auf, Mundlos sprach ihm gegenüber davon, es werde gegen sie wegen Terrorismus ermittelt, gab ihm Anweisungen, im Falle konkreter Ermittlungen Beweismittel wie einen Computer verschwinden zu lassen.
Mundlos habe schon damals viele Kontakte nach Chemnitz gehabt, habe dort verschiedene Personen besucht und auch Gegenbesuche empfangen.

Der Zeuge gab sich sichtlich große Mühe, darzustellen, dass er sich nach etwa 18 Jahren nicht mehr an alle Details erinnern kann. Die Verteidigungen Zschäpe und Wohlleben bemühten sich sehr, dies als vermeintliche Widersprüchlichkeiten in seiner Aussage darzustellen, warfen dem Weiterlesen

15.04.2015

Zu den Banküberfällen in Stralsund, noch ein „vergesslicher“ Nazi-Zeuge, und zur Ideologie von Mundlos und Böhnhardt

Zunächst schilderte ein weiterer Betroffener den Banküberfall in Stralsund am 18.01.2007. Bei diesem und dem Überfall am 7.11.2006 wurden insgesamt mehr als 250.000 € erbeutet, konnte ein Stralsunder Kriminalbeamter berichten. Ein BKA-Beamter berichtete anschließend, er habe die Aufnahmen aus den Überwachungskameras mit Bildern von Asservaten aus dem ausgebrannten Wohnmobil in Eisenach und der Wohnung in der Zwickauer Frühlingsstraße verglichen. Zahlreiche Übereinstimmungen, auch durch DNA-Untersuchungen gestützt, lassen demnach den sicheren Schluss zu, dass die Überfälle von Mundlos und Böhnhardt begangen wurden. Insbesondere die verwendeten Waffen, die auffälligen Masken und Handschuhe sowie gefundene Geldscheine mit Banderolen zeigen vielfältige und eindeutige Übereinstimmungen. In der Frühlingsstraße sei zudem ein Ausschnitt eines Stadtplanes, auf dem die Bank eingezeichnet war, sowie eine Skizze der Räumlichkeiten gefunden worden.

Danach kam ein weiterer Nazizeuge aus der Kategorie unverschämt-vergesslich. Aus zahlreichen Vernehmungen mit dem Zeugen ist bekannt, dass dieser in Chemnitz und Ludwigsburg gelebt hatte und Kontaktperson für Neonazis aus Baden-Württemberg nach Sachsen war. All dies leugnete er stur. Auch in diesem Fall wird die Zukunft zeigen, wie diese Weiterlesen