17.04.2018

Wieder keine Verteidigerplädoyers

Die Befangenheitsgesuche der Verteidigung Eminger wurden sämtlich zurückgewiesen, so dass heue die Plädoyers hätten beginnen können. Dazu kam es erneut nicht – diesmal aber nicht wegen weiterer Anträge, sondern weil Zschäpe-Verteidiger Borchert wegen eines privaten Notfalls und Emingers neuer Verteidiger Sprafke wegen Krankheit fehlten.

Der Vorsitzende versuchte zunächst, die Verteidigung Gerlach zu überzeugen, heute zu plädieren. Die verwiesen zurecht darauf, dass sie zum einen nicht vorbereitet seien, zum anderen davon ausgegangen seien, dass die Plädoyers in der Reihenfolge der Anklage erfolgen – schließlich ist Zschäpe als Haupttäterin angeklagt, Gerlach als Gehilfe. Auch die Verteidigung Wohlleben wurde gefragt, gab aber an, erst nächste Woche verhandeln zu können. Bei der Verteidigung Schultze schließlich fehlte Rechtsanwalt Pausch. So vertagte der Vorsitzende auf die nächste Woche.

Damit versucht das Gericht – ganz im Gegensatz zu den behäbigen Reaktionen auf Verteidigeranträge in den letzten Monaten – zum zweiten Mal in Folge, das Tempo anzuziehen. Das geschah aber wiederum in nicht nachvollziehbarer Weise – nicht umsonst waren alle Beteiligten bisher davon ausgegangen, dass die Verteidigungen in der Reihenfolge der Anklage plädieren, weil das die einzig sinnvolle Reihenfolge ist.

Das Verfahren geht weiter am nächsten Dienstag, 24. April.