08.11.2016

Angriff an der Endhaltestelle geklärt – Verletzter Zeuge berichtet

Am heutigen Tag wurde der Zeuge gehört, der aufgrund von Recherchen der Nebenklage als Verletzter des Vorfalls an der Jenaer S-Bahnendhaltestelle ermittelt werden konnte (vergleiche unsere Meldungen vom 21.07.2016, 12.10.2016, 26.10.2016).

Der Zeuge berichtete, wie er und ein Begleiter von einer Gruppe von etwa sechs Nazis an der Endhaltestelle zunächst mit Flaschen beworfen und dann zusammengeschlagen wurden. Er selbst trug bei dem völlig überraschenden Angriff eine gebrochene Nase, ein Hämatom am Auge und zahlreiche Prellungen davon und musste operiert werden, um den Bruch zu korrigieren. Der Zeuge schilderte den Angriff ohne jegliche Belastungstendenz. Ebenso schilderte er seine Verärgerung, dass die Polizei den Übergriff als „Auseinandersetzung“ abtat und er nie wieder davon hörte, bis er vor kurzem, nach Recherchen der Nebenklage, vom Bundeskriminalamt kontaktiert wurde. Die erneute Konfrontation mit dem Vorfall habe ihn noch einmal deutlich belastet.

Der Vorgang zeigt nicht nur ganz typisch, wie die Polizei in Jena Angriffe von Nazis auf völlig Unbeteiligte verharmloste und ernsthafte Ermittlungen verweigerte, sondern auch, wie lustlos und nur auf die gewünschten Ergebnisse gerichtet, das BKA auch nach 2011 ermittelte.

Die Verteidigung Wohlleben, die ohne wirklichen Grund die Darstellung der Schlägerei durch den Angeklagten Schultze zum Anlass genommen hatte, dessen Glaubwürdigkeit anzugreifen, hat nun ihr Ziel völlig verfehlt – im Gegenteil wurde erneut deutlich, dass Schultzes Erinnerungen auf tatsächlichen Begebenheiten beruhen und erneut sehr präzise waren. Damit ist durch das Prozessverhalten der Verteidigung Wohlleben die Glaubwürdigkeit Schultzes auch in der Frage der Bestellung und Übergabe der Ceska erhöht worden.

Ein schöner Kommentar zum Thema findet sich auf der Website der Kollegen der der Sozietät Schön & Reinecke, Köln.